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Verantwortung für Balzers und das ganze Land

Letzte Woche hat der Landtag nach eingehender Diskussion entschieden, weiterhin an einer einvernehmlichen und konstruktiven Lösung mit der Schweiz in Sachen Verlegung der Höchstspannungsleitung zu arbeiten. Diese Entscheidung basierte auf der Tatsache, dass sich eine zeitnah realisierbare Lösung nicht durch die Gerichte erzwingen lasse und dass langwierige Rechtsverfahren nicht nur unsere Handlungsoptionen einschränken, sondern zuletzt auch zulasten der entsprechenden Grundstückseigentümer gehen könnte. Denn letztlich wären sie es, die zivilrechtlich ihr Recht einklagen müssten. Das bisherige Verhalten der Swissgrid und deren Vorgängerunternehmen ist fragwürdig. Den meisten Abgeordneten war und ist daran gelegen, die Betroffenen nicht im Stich zu lassen, sondern gemeinsam eine Lösung zu finden. Solche Handlungsoptionen sollen mit der Schweiz, aber auch der Gemeinde Balzers und der Bürgergenossenschaft Balzers weiter ausgelotet werden. VU-Landtagsabgeordneter Günter Vogt bezeichnet das als verantwortungslos, obwohl ihm klar sein müsste, dass mit einem Gerichtsentscheid noch überhaupt keine Alternative für die Stromleitung gefunden ist, sondern eher zementiert wird und die Grundstückseigentümer wie auch die Bewohner vom Gebiet Brüel damit im Stich gelassen werden. Er will wohl die Maximalkonfrontation mit der Schweiz und das im Wissen, dass die Stromversorgung unseres Landes von einer funktionierenden Einbindung in die Schweizer Stromregelzone abhängig ist. Gerade in Zeiten grosser Unsicherheiten sollte Stabilität und gutnachbarschaftliche Zusammenarbeit ein hoher Wert sein. Auch scheint der Abgeordnete überhört zu haben, dass bei der von ihm gewünschten Verlegungsvariante, sprich grossräumige Verlegung in die Schweiz, die Verfahren auf Schweizer Seite mindestens 15 bis 20 Jahre dauern - mit ungewissem Ausgang. Dass damit neue Grundstückseigentümer auch in Liechtenstein tangiert werden und dies hohe finanziellen Kosten für das Land zur Folge hat, da die Gemeinde Balzers bisher eine Kostenbeteiligung ablehnt, wird von ihm wissentlich verschwiegen.

Wir wollen eine Lösung für die Brüeler Anwohnerinnen und Anwohner und werden uns weiterhin für sie einsetzen. Und zwar mit besonnenen, realistischen und zielführenden Entscheidungen für unser Land.

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