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Kurz- und mittelfristig ja

Das Abkommen zum Austausch von Sperrlisten zwischen Liechtenstein und der Schweiz tritt Anfang 2025 in Kraft. Fast zwei Drittel der Casinobesucher in Liechtenstein wohnen in der Schweiz. Gemäss Markus Kaufmann, Präsident des Casinoverbandes, ändere dies kaum etwas. Laut der Eidgenössischen Spielbankenkommission dürfte nur bei einer geringen Anzahl von gesperrten Personen tatsächlich ein problematisches Spielverhalten vorliegen. Viele werden gesperrt, weil sie den Casino-Verantwortlichen ihre finanzielle Situation nicht offenlegen wollen. Auf lange Sicht fürchtet Kaufmann, dass Spielsüchtige ohnehin nach Bregenz, Lindau oder Konstanz ausweichen werden. Zudem gäbe es im Internet oder Hinterzimmern von Lokalen praktisch keine Reglementierungen. 

Mit diesem Kontext stellte die Liewo-Redaktion in dieser Woche folgende Frage: Ist durch den Austausch von Sperrlisten mit der Schweiz genug getan?

Die Antwort des Landtagsabgeordneten Daniel Oehry:

Das in wenigen Monaten in Kraft tretende Abkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein über den Austausch von Daten gesperrter Spielerinnen und Spieler im Geldspielbereich ist ein Meilenstein im Spielerschutz und einzigartig in Europa. Das Abkommen kam auf Initiative der liechtensteinischen Regierung zustande. Die Regierung ist bestrebt, insbesondere auch mit Österreich ein vergleichbares Abkommen zu schliessen.

 Der Datenaustausch war auch Thema des letzten Treffens der deutschsprachigen Geldspielaufsichtsbehörden vom Oktober 2023 in Vaduz. Österreich verfügt derzeit noch nicht über eine spielformübergreifende nationale Sperrdatenbank, welche Voraussetzung für Verhandlungen über ein bilaterales Abkommen ist. Deutschland hat inzwischen ein bundesweites, spielformübergreifendes Instrument geschaffen. Aufgrund des geringen Anteils von Spielerinnen und Spieler deutscher Herkunft hat der Abschluss eines Abkommens mit Deutschland aus meiner Sicht eine kleinere Priorität.

Die wichtigste Massnahme zum Spielerschutz ist neben der Prävention die konsequente Umsetzung der Sozialkonzepte durch die Spielbanken. Dazu gehören auch die nationalen Spielsperren. Per Ende März 2024 haben die Spielbanken in Liechtenstein 4'774 Spielerinnen und Spieler gesperrt. Die Prüfung der Umsetzung der Sozialkonzepte durch die Geldspielaufsicht im AVW ist und bleibt ein Schwerpunkt der Aufsichtstätigkeit über die Spielbanken.

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