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Arbeitsstress im digitalen Zeitalter: Zwischen Flexibilität und Überforderung

Im Rahmen der aktuellen Gesundheitsbefragung wurden unter anderem verschiedene arbeitsbezogene und psychosoziale Risiken abgefragt. Als negativ empfinden viele Berufsleute in Liechtenstein die mentale Belastung im Job. 49,8 Prozent hadern damit, immer oder zumindest meistens an zu viele Dinge gleichzeitig denken zu müssen. Weiter geht daraus hervor, dass fast ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung sich immer oder meistens gestresst fühlt. Ein weiteres psychosoziales Risiko im Arbeitsleben ist der Zeitdruck: Ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung gab an, sich immer oder meistens beeilen zu müssen, um die Arbeit erledigen zu können.

Mit diesem Kontext stellte die Liewo-Redaktion in dieser Woche folgende Frage: Mit welchen Massnahmen könnte der Stress in der Arbeitswelt reduziert werden?

Die stellvertretende Landtagsabgeordnete Nadine Vogelsang beantwortet die Frage:

Stress bei der Arbeit hat Vor- und Nachteile. Man unterscheidet zwischen gutem und schlechtem Stress. Bei gutem Stress sind die Herausforderungen bewältigbar, dies steigert die Leistungsfähigkeit und Konzentration. Schlechter Stress entsteht, wenn Mitarbeitende eine Situation als überfordernd wahrnehmen und glauben, dass ihre Zeit, Energie oder Fähigkeiten nicht ausreichen, um diese zu bewältigen.

Dementsprechend wichtig sind eine gute Planung, ein effektiver Ressourceneinsatz und eine offene Kommunikation. Ebenso wichtig ist eine klare Abgrenzung zwischen Arbeits- und Freizeit, um langfristigen Stress zu vermeiden. Die Digitalisierung spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Sie ist ein Segen bezüglich Flexibilisierung, aber auch ein Fluch betreffend Erreichbarkeit, da eine klare Abgrenzung zur Arbeitswelt viel schwieriger ist. Durch die Kombination individueller und organisatorischer Maßnahmen können Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam die mentale Belastung reduzieren, indem sie Regeln bestimmen, wie Arbeit und Freizeit besser getrennt werden können.

Das liechtensteinische Arbeitsrecht bietet bereits allgemeine Bestimmungen, die auch in digitalen Arbeitsmodellen Anwendung finden, insbesondere in den Bereichen Arbeitszeit, Datenschutz und Telearbeit. Mit der fortschreitenden Digitalisierung sind möglicherweise zukünftige Anpassungen notwendig, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Wichtig dabei sind wirtschaftsliberale Lösungen, um unsere Unternehmen bestmöglich zu unterstützen.

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