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Ein Sieg für die Frauen Liechtensteins

Heute blicken wir auf ein sehr besonderes Jubiläum, das ein Grund zur Freude ist. Wir feiern 40 Jahre Frauenstimm- und -wahlrecht in Liechtenstein.

An diesem Tag muss man all den Persönlichkeiten und den starken Frauen danken, dass sie niemals aufgeben und weiter für ihre Rechte gekämpft haben. Es hat mehrere Anläufe, Initiativen und Abstimmungen gegeben. Die Entscheidung lag immer bei den Männern und bis 1984 konnte man sie nicht von einem Frauenstimm- und -wahlrecht überzeugen. 1984 fand sich dann zum Glück endlich eine Mehrheit unter den Männern Liechtensteins, die im Frauenstimm- und -wahlrecht eine Chance und keine Gefahr mehr sahen.

Nach dem erfolgreichen Wahlergebnis konnten die Frauen Liechtensteins sich auch aktiv in die Politik einbringen. So konnte bereits ein Erfolg bei der ersten Landtagswahl nach der Abstimmung 1986 verbucht werden und mit Emma Eigenmann zog das erste Mal eine weibliche Vertreterin (FBP) in den Landtag ein. Die FBP förderte ihre aktiven Frauen immer weiter. So konnte Maria Marxer 1991 zum ersten Mal die Wahl zur Vorsteherin gewinnen und 1993 konnte der Einzug von Cornelia Gassner in die Regierung gefeiert werden. Weitere erste Male konnten Rita Kieber-Beck als erste FBP-Regierungschef-Stellvertreterin (2001) und Renate Wohlwend (FBP) als erste Landtagsvizepräsidentin (2009) erzielen.

Doch es gibt auch weniger positive Fakten. So ist der Landtag derzeit nur zu einem knappen Viertel mit Frauen besetzt. In der politischen Geschichte Liechtensteins gab es bisher nur vier Vorsteherinnen bzw. Bürgermeisterinnen. Auch in den Gemeinderäten sind die Frauen noch nicht ausgeglichen vertreten. Es gab bisher noch keine Regierungschefin, obwohl man betonen muss, dass 2021 die FBP Sabine Monauni zu ihrer Spitzenkandidatin machte.

Nach der Abstimmung 1984 dauerte es noch fast 20 Jahre bis die Frauen im Gesetz gleichgestellt waren. Doch bis heute ist noch nicht in allen Bereichen eine Gleichstellung erzielt worden. So gibt es immer noch Potenzial beim Themenkomplex «Familie und Beruf». Aber auch bei Karrierechancen, beim Lohn oder eben bei der politischen Partizipation. 

Wir können uns heute über 40 Jahre Frauenstimm und
-wahlrecht erfreuen. Jedoch sollen der Weg dahin und die noch zu machenden Schritte nicht vergessen werden. Es wurde viel erreicht, es gibt aber auch noch vieles zu tun.

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